Festive 500 – InOneGo 2022: Amsterdam-Hamburg

Die Idee zu dieser Festive 500 kam bei der 2021er-Festive-500 auf, als wir uns mühsam von Dresden elbabwärts gegen den Westwind kämpften. Wie weit muss man nach Westen fahren um mit dem Wind nach Hamburg zu segeln? Amsterdam war recht schnell als gut erreichbarer Startpunkt ausgemacht und damit stand auch schon der Plan für dieses Jahr.

45 Minuten zum Fahrradticket

Dass Amsterdam gut mit der Bahn erreichbar sein würde stimmt zwar, allerdings lassen sich Fahrradkarten für Fahrten ins Ausland nicht online buchen. So habe ich ganze 45 Minuten meiner Lebenszeit mit der Bahnhotline verbracht um Stellplatzreservierung und Fahrradticket zu bekommen die mir dann mit der Post zugesendet wurden – das hat dann nochmal gut zwei Wochen gedauert. Wir schreiben das Jahr 2022.

Immerhin muss ich sagen, dass die Frau an der Hotline freundlich und lustig war und wir ein angenehmes Gespräch hatten. Vielen Dank dafür.

Startaufstellung mit der Bimmelbahn

Am 27.12.2022 um 11:29 ging es mit dem ICE los ab Hamburg Altona. Hier waren erstmal nur Patrick und ich am Start. Also das Duo, das auch 2021 durchgehalten hatte. Diesmal sollte aber – trotz mäßiger Wetteraussichten – wieder in größere Gruppe zusammenkommen. So stiegen am Hauptbahnhof Fikret und Detlef zu, in Harburg gesellte sich René dazu und in Bremen kam noch Daniel mit an Bord.

Ab Osnabrück, wo wir in den IC nach Amsterdam umstiegen, kam Maren dazu, sodass wir nun schon zu siebt waren. In Amsterdam angekommen komplettierte sich die Gruppe mit Marco der bereits einen Tag früher angereist war (kluge Idee).

Somit waren wir acht Starter:Innen.

Marco, Patrick, Maren, Fikret, Simon, Daniel, René, Detlef

On the Road – in the Rain

Zur Tour kann man nicht viel Spannendes sagen. Die Strecke ist überwiegend flach. Gut 500 Höhenmeter auf 500 Kilometer. Weniger Höhenmeter haben wir bislang nur bei der Corona-Edition zusammengefahren.

Der Wind war uns – wie geplant – überwiegend wohlgesonnen. Der Niederschlag leider nicht. Von einem kurzen Nieselschauer waren die Radwege in Amsterdam nass und wir und unsere Räder gleich eingesaut. Ab ca. Kilometer 120 regnete es mit wenigen Pausen fast durchgehend. Der Niederschlag war nicht stark, dafür beständig. Erst auf den letzten knapp 65 Kilometern ab Zeven standen die Straßen richtig unter Wasser.

Quelle: Wetteronline.com

Etappe 1: Lelystad (95 km)

Nach dem obligatorischen Startfoto (s.o.) ging es direkt los über vernünftige Radwege durch kleine Vororte von Amsterdam nach Nord-Westen. Vermutlich ist dies der landschaftlich spannendste Teil der Tour. In Lelystad, hinter dem Damm durch das IJselmeer auf dem wir uns durch den Wind kämpfen mussten, steuerten wir unseren ersten Stopp an. #Tankstellenromantik bei Shell. Es gab heiße Schokolade und Sandwiches. OK.

Etappe 2: Kein Ass in Assen (105 km)

Nachdem wir Lelystad verlassen hatten ging’s weiter über kleine Deiche und Dörfer. Nichts aufregendes. Allerdings wurde mit klar, dass das Tempo zu hoch ist. Daniel fand das auch. Somit teilte sich die Gruppe auf: René, Detlef und Patrick zogen von dannen. Dank der schönen langen gerade Strecken sahen wir ihre Rücklichter noch lange Zeit vor uns.

In Assen stellte sich dann heraus, dass die 24h-Shell nicht offen hatte ¯\_(ツ)_/¯. D.h. wir mussten uns mit Riegeln und dem was wir dabei hatten durschlagen und das nächste Ziel „Leer“ ohne die herbeigesehnte Pause in Angriff nehmen.

Etappe 3: Leer in Leer (85 km)

Als wir dann nach 190 Km ohne echte Pause endlich in Leer ankamen, war ich richtig im Eimer: Leer in Leer. Wir haben uns erstmal bei Mc. Donalds einquartiert, aufgewärmt, aufgeladen und getrocknet. Die haben einen fantastisches Heizgebläse mit dem ich das Feuchtigkeitsniveau meiner Klamotten auf ein akzeptables Maß senken konnte. Ohne dieses Heizgebläse (und Marens gutes Zureden), wäre ich hier in die Bahn gestiegen. Der DB-Navigator war schon offen und eine verführerisch attraktive Bahnverbindung herausgesucht.

Etappe 4: Rast in Rastede (65 km)

Die Kilometer durch Ostfriesland ins Ammerland bis nach Rastede waren ganz okay. Überwiegend kleine Landstraßen und Wirtschaftswege, außerdem wurde es hell und die Etappe war nur 65 km lang. In Rastede gab’s dann im Schlosscafé richtiges Frühstück. Rührei und Brötchen.

Etappe 5: Weserfähre Berne-Farge (25 km)

Der Weg bis zur Weserfähre war zwar nur gute 25 Kilometer weit, aber unendlich öde. Ich kann der Wesermarsch einfach nichts abgewinnen. Flaches Land, aufgebrochene schlechte Straßen. Tristesse.

Nach der Weserfähre verlässt Daniel uns – er kommt aus Bremen und will hier noch auf seiner Hausrunde die verbleibenden Kilometer voll machen. Wir sind ab jetzt also zu viert.

Etappe 6: Zeven (70 km)

Zwischen Bremen (Farge) und Zeven haben wir wohl 90% unserer Höhenmeter eingesammelt. Landschaftlich bleibt’s dennoch unspektakulär. Die Straßen werden leider immer größer und der Verkehr nimmt deutlich zu, sodass wir teilweise auf Radwege ausweichen wollten. Die waren aber Mal wieder in so miserablem Zustand, dass wir davon auch schnell wieder Abstand genommen haben.

In Zeven ein letzter Stopp an der Shell. Es gab einen Muffin, heiße Schokolade, Gummi-Colaflaschen und Redbull für die letzten ca. 65 km bis Hamburg in die Trinkflasche.

Etappe 7: Elbfähre Finkenwerder (65 km)

In Zeven hatten wir gerechnet und geschaut ob wir die 500 km auch voll bekommen, wenn wir uns den Weg durch den Hafen in Hamburg sparen und direkt zur Elbfähre nach Finkenwerder fahren. Passt. Auf geht’s. Die letzten 65 Km laufen trotz inzwischen richtig nasser Straßen und starkem Verkehr sehr gut. Schön ist die Landschaft immer noch nicht, aber inzwischen ist es ja auch zum Glück wieder dunkel.

In Rübke, ca., 15 km vorm Ziel, biegt Marco ab. Er wohnt hier. Nun also die verbleibenden Kilometer nach Hamburg zu dritt.

Ergebnisse

Alle sind angekommen; alle haben die 500 Km voll gemacht. Doppelte Kudos gehen dabei an Daniel der wirklich noch in Bremen alleine seine Runden bis zur 500 vollgemacht hat. Ich glaube das hätte mein Kopf nicht mitgemacht.

Wir haben damit, nach der Skagen-Festive-500, die zweite Festive 500 mit einer Finisher-Quote von 100%. Chapeau an alle die dabei waren! Es war fantastisch.

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