KKK – aka Hühneralarm (S, M, L)

Ein Ausflug in die Heide. In die Lüneburger Heide. Sehr schön ist es dort; allerdings auch nicht ganz so flach wie am Deich. Auf diesen Touren hat sich schon der ein oder andere gut ausgepowert (und zerstört) auch wenn es überschaubare 560 (S), 630 (M) bzw. 810 (L) Höhenmeter sind die am Tagesende auf dem Garmin Wahoo stehen. Das ewige Auf und Ab über teilweise schön langgezogene Wellen, einige längliche „False Flats“ sowie „Abfahrten“ auf denen es durchaus Spaß macht richtig Druck auf’s Pedal zu geben tragen erfolgreich hierzu bei. Als False Flat besonderer Qualität sei der 90 m Anstieg von Inzmühlen in Richtung Südosten genannt, der sich längliche 7 km zum „Peak“ der Tour (129 m ü NN!) durch wunderschöne Heidelandschaft hinzieht.

Die Tracks liegen überwiegend auf Landstraßen guter Qualität. Wirtschaftswege stellen die Ausnahme dar. Leider nicht sinnvoll umfahrbar ist ein lästiger Drei-Kilometer-Abschnitt zwischen Bendesdorf und Jesteburg auf der L213. Wer mit Autoverkehr Stress hat, sollte die Tour lieber an einem Sonntag fahren.

Zwischenstopp: Undeloh vs. Hanstedt? Hanstedt!

Der Titel der Tour hat nichts mit dem Ku-Klux-Klan zu tun. Er resultiert aus Kaffee, Kuchen, Käsebrötchen. Statt Kaffee auch gerne Kola. Leider ist das mit dem Ku-Klux-Klan – wie ich später erfahren habe – gar nicht soweit hergeholt, dafür hole ich etwas aus:

Früher haben wir bei diesen Touren immer in Undeloh Halt gemacht. Inzwischen fahren wir aber viel lieber bis zum Bäcker Soetebier in Hanstedt durch. Dort kann man unkompliziert und lecker Kuchen, Käsebrötchen essen und Fritz-Kola trinken. Es gibt auch problemlos etwas für Veganer und man bekommt den ganzen Tag über „Hühneralarm“ – geiles Rührei! In Undeloh hingegen hat sich die Verpflegung in den touristischen Betrieben immer als schwierig erwiesen. Richtig Willkommen haben wir uns als Rennradfahrer dort nie gefühlt – so wie dort auch Asylbewerber nicht Willkommen sind, da POC schlecht für den Tourismus und die Immobilienwirtschaft sein können. Und:

Unsere Gäste wollen hier entspannen und nicht Dunkelhäutige oder Frauen mit Kopftuch sehen!

Albert Homann, Bürgermeister (2013)

Traurig aber wahr. Das mag sich verallgemeinernd lesen, aber der Gemeinderat hat tatsächlich einstimmig gegen eine Asylbewerber-Unterkunft für 29 Geflüchtete gestimmt. Und der Landkreis Harburg hat denen das auch noch durchgehen lassen. Die Unterkunft ist daraufhin in Hanstedt entstanden wo das für die Bevölkerung eine Selbstverständlichkeit war. Noch ein Grund dort hinzufahren. In Undeloh halten wir jedenfalls nicht mehr. Keinen Bock auf Rassisten.

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Variante S, 115 km

Eine lockere Einstiegsvariante mit allen Highlights. Kaffeepause bei Kilometer 70 in Hanstedt. Ab Stelle geht diese Variante im hübschen Zickzack durch die südliche Elbmarsch und stößt erst an der Hamburger Stadtgrenze an den Elbdeich.

Variante M, 133 km

Diese Tour ist gegenüber der S-Variante etwas mehr auf Geschwindigkeit ausgelegt. Am Anfang macht sie einen guten Bogen gen Westen auf dem ein paar zusätzliche Höhenmeter zu sammeln sind. Neben dem o.g. False Flat ab Inzmühlen umfasst diese Strecke vorher noch den sog. „Rosengartenclimb“ (90 hm auf knapp 5 km) und nach kurzer Abfahrt nochmal einen steilen, kurzen Anstieg.

Gen Ende verzichtet diese Route auf das Zickzack durch die Elbmarsch und es geht geradeaus von Stelle an den Elbdeich nach Fliegenberg. Wer Körner übrig hat, kann nun den Schnitt nochmal nach oben verschieben.

Variante L, 144 km

Geschwindigkeit ist bei der L-Variante nicht unbedingt das Thema. Stattdessen nehmen wir jede Welle mit die auf unser Höhenmeterkonto einzahlt. Gegen Ende geht es so z.B. den Tekenbarg Anstieg (ab Kilometer 109) hoch und kurz darauf einen dritten False Flat (naja, es ist eigentlich schon ein Anstieg) durch die Sunderberge (Kilometer 116-120, 60 Höhenmeter).

Belohnt wird die ganze Plackerei mit einer schönen Abfahrt durch Harburg (Kilometer 128-132, -60 Höhemeter) – zumindest wenn die Ampeln richtig schalten ¯\_(ツ)_/¯.

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