Schweiz

Eine hügelige Radreise durch die Schweiz mit meinem Schulfreund Jan

The Start

Ich habe gerade mein Abitur gemacht, die letzte Tour mit Jan (über Dänemark nach Stockholm) war auch ganz cool und wir hatten ausreichend Zeit. Es lag nahe sich wieder zu zweit auf eine Tour zu machen. Aber wohin? Irgendwie kamen wir auf die Schweiz. Wir wollten nach Genf und dort das CERN besuchen.

Oldenburg – Basel

Wir hatten zwar viel Zeit aber wenig Geld. Daher sind wir mit dem Wochenendticket von Oldenburg nach Basel gegurkt. D.h. mit Bimmelbahnen quer durch Deutschland! Wir mussten sieben Mal umsteigen und waren gut 14 Stunden unterwegs, dafür kostete die Fahrt läppische 35 DM ¯\_(ツ)_/¯ – zu zweit!

Basel – Genf

Abends in Basel angekommen fahren wir direkt aus der Stadt um einen Campingplatz zu suchen. Bei einer kleinen Polizeiwache frage ich nach und verstehe erstmal kein Wort. Höflich frage ich auf Englisch ob der Beamte auch Deutsch oder Englisch sprechen kann. Er lacht und antwortet in lupenreinem Hochdeutsch: Wir sollen noch ein Stück aus der Stadt rausfahren und dann links einen Hügel hoch. Dort würden wir sicher niemanden stören. Super!

Aus der Erinnerung: Die Schweiz ist bergig. Die Menschen sind freundlich aber nicht ansatzweise so offen und entgegenkommend wie in Schweden. Dafür gibt ein extrem gut ausgebautes und ausgeschildertes Radwander-Netz an dem wir uns orientieren und durch das wir über landschaftlich sehr schöne ruhige und gute Routen geführt werden. Sowas gibt’s in Deutschland [zu diesem Zeitpunkt noch] nicht.

Genf und CERN

Nach ca. 300 Kilometern erreichen wir Genf. Wir suchen uns einen offiziellen Campingplatz. Leider liegt dieser deutlich außerhalb der Stadt und vor allem hinter mehreren „Bergen“. Richtig günstig ist’s auch nicht – so wie alles in der Schweiz. Wir bleiben dennoch zwei oder drei Nächte.

Wie geplant besuchen wir das CERN, das sich als unspektakulär entpuppt. Ein richtiges Besucherzentrum gibt es nicht bzw. es ist wohl geschlossen. Sommerferien oder so.

Genf selbst ist „ganz hübsch“. Die Lage am See ist wunderschön und es gibt eine Fontaine wie in Hamburg (Yeah!). Aber die Leute sprechen alle Französisch. Das versteht ja kein zivilisierter Mensch :).

Genf – Luzern – Bodensee

Nachdem wir Genf erkundet haben, geht es auf den Rückweg, d.h. wir drehen wieder nach Nordosten ab. Jan begleitet mich noch für zwei, drei Tage und trifft sich danach – wie geplant – mit anderen Freunden. Für mich geht die Reise alleine weiter: Über Luzern zum Bodensee und von dort zurück nach Basel. In Luzern mache ich nochmal einen Tag Pause. Die Stadt ist wirklich schön und hat ein tolles Flair. Die Leute sind wesentlich offener – abends lande ich noch auf irgendeiner Technoparty.

Route

TageszielTages-KmVØVmax
Basel → ?
→ La Ferrière121,5315,3351,2
→ Le Lieu122,715,6359,0
→ Genf87,517,4048,4
Genf / CERN53,312,5
→ Châtel-St-Denis133,618,9240,7
→ Meiringen140,017,11
→ Luzern65,9518,39
→ Einsiedeln81,1917,31
→ Arbon188,1119,56
→ Schaffhausen / Rheinfallca. 80
→ Baselca. 90

The End

Ab Basel geht’s mit dem Nachtzug zurück nach Norddeutschland. Das Buchen des Tickets erweist sich – im Gegensatz zum Prozedere bei der Deutschen Bahn – als vollkommen unkompliziert. Ich kann noch am gleichen Abend mit dem Nachtzug fahren und darf sogar mein Fahrrad mitnehmen. Am gleichen Tag! [Edit: Das ist selbst 2021, also 20 Jahre später bei der DB noch nicht möglich.]

Wirklich sehr schön war’s. Trotz der ganzen Berge und dem babylonischen Sprachgewirr. Das kann man auf jeden Fall nochmal wieder machen.

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